Mitarbeiter vom Ordnungsamt geht ins Gefängnis
Service und Bürgerdienste werden immer digitaler. Das eröffnet nicht nur für zu Hause ganz neue Lösungen, sondern ermöglicht dank "Bürgerkiste" auch den mobilen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stralsunder Ordnungsamtes.
In der Kiste befindet sich alles Notwendige in Sachen Technik, um auch außerhalb der Diensträume die Formalitäten zur Beantragung von Ausweisdokumenten zu erledigen. Das ist bereits regelmäßig zum Semesterbeginn der Fall, wenn die neu zugezogenen Studierenden sich direkt auf dem Campus der Hochschule in der Hansestadt anmelden können. Seit kurzem geht ein Mitarbeiter des Ordnungsamts auch ins Gefängnis. Für Strafgefangene, die drei Monate vor ihrer Haftentlassung stehen, gilt zur Vorbereitung ihrer Entlassung eine Ausweispflicht. Doch mal eben schnell mit Passbildern, Handschellen und Fußfesseln ins Ordnungsamt, um ein neues Dokument zu beantragen, ist für die Justizvollzugsanstalt ein großer logistischer und sicherheitsrelevanter Aufwand. Also warum nicht anders herum, fragten sich die Stralsunder Ordnungsamts- und Anstaltsleiter Heino Tanschus und Karel Gottschall. Zusammen verständigten sich beide auf die mobile Lösung. Diese Kooperation ist ein effektives und gutes Beispiel dafür, dass der Prozess der Wiedereingliederung straffällig gewordener Menschen in die Gesellschaft mehrere Akteure braucht, die dies als eine gemeinsame Aufgabe verstehen. "Mit der Hansestadt Stralsund und insbesondere dem Ordnungsamt wissen wir einen starken Partner in der Phase der Entlassung an unserer Seite", betont JVA-Leiter Karel Gottschall.